Damit die im Studium erworbenen Kenntnisse praktisch angewendet werden können, Praxisluft geschnuppert und sich ausprobiert werden kann, gehören bei den meisten Studiengängen, neben dem Hochschulunterricht, Praktika zum Studienplan. Hier arbeitet man häufig für ein paar Wochen oder auch für die Dauer eines ganzen Semesters in einem Unternehmen oder einer sonstigen Praxisstelle. Manche Praktika finden auch studienbegleitend statt. Die Praxisstelle suchen sich Studierende in aller Regel selbst, ggf. mit Unterstützung des Fachbereichs oder des Career Services der Hochschule. Ein bezahltes Praktikum ist leider die Ausnahme. Mit ein bisschen Glück erhält man aber zumindest ein „Taschengeld“. Anspruch auf den Mindestlohn hat man in der Regel nicht, weil Pflichtpraktika von der Mindestlohnregelung ausgenommen sind.
Zuweilen sehen Studiengänge zusätzlich oder alternativ Projektarbeiten der Studierenden innerhalb oder außerhalb der Hochschule vor, teils auch im Rahmen von Abschlussarbeiten. Besonders ausgeprägt ist der Projektanteil in den Studiengängen der privaten Steinbeis-Hochschule, die daraus ein eigenes Studienkonzept entwickelt hat, das sogenannte Projekt-Kompetenz-Studium: Im Mittelpunkt aller Studiengänge der Hochschule steht ein Projekt, das die berufstätigen Studierenden in Absprache mit ihren Arbeitgeber/innen definieren und innerhalb der Studienzeit an ihrem Arbeitsplatz durchführen. Das Studium wird in die Berufstätigkeit integriert und durch Unterrichtsblöcke ergänzt.
Auslandssemester und -praktika
Bei vielen Studiengängen ist es möglich, ein oder mehrere Semester im Ausland zu verbringen, sei es als Teilnehmer/in eines Austauschprogramms (z. B. Erasmus) oder als „Free Mover“ auf eigene Faust. Viele Hochschulen kooperieren mit ausländischen Partnerhochschulen und sorgen damit für günstige Rahmenbedingungen. Auslandsstipendien und Auslands-BAföG helfen bei der Finanzierung. Möglich ist häufig auch ein Auslandspraktikum. Wichtig ist, dass man sich schon sehr frühzeitig an einem Fachbereich bzw. der Hochschule informiert, wann ein Auslandsaufenthalt speziell in dem eignen Studiengang sinnvoll ist und wann man mit den Vorbereitungen beginnen muss. Die passenden Ansprechpartner/innen finden sich in der Regel in internationalen Büros oder akademischen Auslandsämtern an den Hochschulen.